Karriere? Kein zwingendes Ziel.

Karriere? Kein zwingendes Ziel.

Für viele bedeutet Karriere vor allem eines: mehr Verantwortung, mehr Anerkennung und natürlich auch mehr Geld. Oft ist das ein Mittel, um der Familie ein gutes Leben zu ermöglichen, den Kindern eine sichere Zukunft zu bieten oder sich irgendwann den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Aber was, wenn diese Ziele nicht auf einem selbst lasten? Ohne Kinder entfällt für mich einfach der Antrieb, auf der Karriereleiter nach oben zu streben. Natürlich arbeite ich gerne, doch es gibt für mich keinen zwingenden Grund, mich immer weiter nach oben zu pushen, wenn der Job mir bereits Freude bereitet. Es ist schwer für viele, diese Sichtweise zu verstehen. Es scheint immer, als müsste man nach dem „Nächsten“ streben – aber ich sehe keinen Mehrwert darin, wenn ich mich dabei selbst aus dem Gleichgewicht bringe.

Zusätzlich: Ohne den akademischen Hintergrund bleibt die Karriereleiter eben ohnehin kürzer. Auch wenn ich über Jahre hinweg Erfahrung in meinem Beruf gesammelt habe – ohne einen Studium geht es für viele schnell nur noch bis zu einer bestimmten Stufe. Berufserfahrung allein zählt dann nicht mehr, und ein Studium wird oft mehr gewichtet als echtes Wissen oder Engagement.

Echte Leidenschaft statt Titel.

Wahre Erfüllung finde ich nicht in der Jagd nach einem höheren Titel, sondern in dem, was mich wirklich begeistert: Technik und IT. Diese Leidenschaft begleitet mich nicht nur beruflich, sondern ist ein fester Bestandteil meines Lebens. Während viele sich ein Smart-Home einfach kaufen, baue ich es selbst – nicht, weil es billiger ist, sondern weil der Lernprozess für mich der wahre Wert ist. Jeder Schritt, jede Herausforderung, die ich dabei meistere, bringt mich weiter und lässt mich in dem, was ich tue, noch tiefer eintauchen. Andere bedienen die App – ich verstehe, was sie möglich macht.

Arbeiten? Ja. Mitdenken? Unbedingt.

Natürlich könnte ich auch in meinem aktuellen Job mein Wissen und meine Fähigkeiten mehr zur Geltung bringen – wenn es denn gewünscht wäre. Doch oft stößt man auf Widerstände, wenn man Dinge hinterfragt oder Veränderung anstrebt. Unternehmen behaupten zwar, dass sie jemanden wie mich suchen, der nicht nur Aufgaben erledigt, sondern auch Ideen einbringt und Missstände anspricht. Doch sobald man das tut, merkt man schnell: Kritik wird als Problem wahrgenommen und Veränderung als Bedrohung. Fehler einzugestehen, das fällt vielen Führungskräften schwer.

Und was „Compliance“ betrifft, so wird der Begriff meist nur auf dem Papier großgeschrieben. In der Praxis ist es nicht selten der Fall, dass die gleichen Führungskräfte, die diese Regeln vertreten, sie selbst übergehen. Aber das stört mich nicht. Ich liebe meinen Beruf – auch wenn meine Arbeitgeber nicht immer dafür sorgen, dass er wirklich erfüllend bleibt. Schließlich heißt es ja: Arbeit muss ja nicht Spaß machen, oder?

Zertifikate? Lieber nicht.

Ein weiteres Beispiel für die Absurdität dieser Arbeitswelt: In der Vergangenheit habe ich bei Bewerbungen immer stolz meine Zertifikate und Weiterbildungen beigefügt. Schließlich belegen sie meine Fachkenntnis. Doch die Reaktionen darauf waren oft weniger ermutigend. Statt als kompetenter Bewerber wahrgenommen zu werden, wurde mir häufig vorgeworfen, warum ich mich mit diesen Qualifikationen nicht direkt als Teamleiter bewerbe. Viele Arbeitgeber konnten nicht verstehen, dass ich gar keine Führungsposition anstrebe. Ab diesem Punkt habe ich mich entschieden, meine Zertifikate gar nicht mehr beizufügen. Manchmal sorgt weniger Information für weniger Missverständnisse – ironischerweise.

Mein Weg, meine Wahl.

Anstatt mich in einen Karrierestress zu stürzen, investiere ich meine Zeit in Projekte, die mich wirklich weiterbringen – und die mir persönlich wichtig sind. Während andere nach Feierabend ihre Zeit mit der Familie verbringen und sich von der Arbeit ablenken, nutze ich meine Freizeit, um mich weiterzubilden und in meiner Leidenschaft zu wachsen. Es mag es manchmal schwierig machen, den Kopf abzuschalten, aber es gibt mir auch die Freiheit, mich in einer Richtung zu entwickeln, die mich wirklich interessiert.

Letztlich geht es nicht darum, wie hoch man auf der Karriereleiter klettert, sondern was man aus seiner eigenen Zeit macht. Und genau diese Entscheidung habe ich längst für mich getroffen.

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